Der Vorsitz besteht seit dem 10.11.2022 aus Robert Stephanus und Mona Stumpe.
Dritter Vorsitzender und Kassenwart ist Nicolai Staab.
Als Vorstandsbeisitzende wurden Emilia Bachmann und Gesa Marxsen gewählt. Mitarbeiter*innen bei REMID
Neuer Vorstand gewählt.
Am 20. November 2020 wurde ein neuer Vorstand gewählt.
Der Vorsitz besteht nun aus Robert Stephanus M.A. und Mona Stumpe M.A. .
Dritter Vorsitzender und Kassenwart ist Dr. phil. Nicolai Staab.
Als Vorstandsbeisitzende wurden Robert Suckro B.A., Leo Weiß und Dr. Melanie Möller gewählt.
Februar 2020 keine Veranstaltung der Reihe „Religion am Mittwoch“
Im Februar 2020 findet keine Veranstaltung der Reihe „Religion am Mittwoch“ statt, welche gemeinsam mit anderen Trägern vom Religionswissenschaftlichen Medien- und Informationsdienst REMID e.V. verantwortet wird. Ich hatte als Vertretung des Vorsitzes von REMID mein Veto gegen den Vorschlag, Frau Susanne Schröter einzuladen, eingelegt, so dass die Veranstaltung jetzt ohne Beteiligung unseres Vereins stattfindet und außerhalb der Reihe steht.
Mein persönliches Statement: Leider findet sie dennoch statt – zur gleichen Zeit an einem anderen Ort. Vertreter*innen von SDS.dielinke Marburg, vom Autonomen Schwulenreferat der Universität sowie des Intersektionalen Black_PoC feministischen Archives haben jetzt zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen: Antimuslimischem Rassismus keine Bühne bieten: Gegen Dr. Susanne Schröters Vortrag zum „Politischen Islam“ an der Philipps-Universität Marburg (01.02.2020).
Persönlich unterstütze ich die Kritik an Frau Schröter. Und insgesamt muss das (bundesweite, globale) Fachgebiet der Religionswissenschaft sich fragen, ob und wie es sich grundsätzlich politisch positionieren möchte. Es geht hier nicht nur um essenzialistisch aufgeladene Kulturkonzepte, die Ablehnung von als „postmodern“ markierter und scheinbar „erweiterter“ Rassismusbegriffe oder Bevorzugungen unterschiedlicher Schulen von Feminismus. In doppelter Perspektive geht es ebenso um die Verantwortung in der Expert*innenrolle gegenüber den Medien. Das beginnt dabei, nicht Blättern wie Tichy’s Einblick oder der Achse des Guten in der Sache ausschließlich affirmative Interviews zu geben und sie in ihrer islamfeindlichen Agenda damit letztlich zu unterstützen. Dazu müsste gehören, das eigene Interesse an einer politischen Agenda mindestens besser von der Expert*innen-Rolle zu trennen, und noch eher, nicht politisch fragwürdige Narrative wie das der angeblich bedrohten Meinungsfreiheit oder das der sogenannten „Political Correctness“ zu reproduzieren.
Auf der anderen Seite liest sich das Zitat des damaligen DITIB-Vorsitzenden „Das Kopftuch ist nicht so wichtig“ (Zeit.de, 2004) unter „Kleidungsvorschriften“ aus unserer damaligen „Informationsplattform Religion“ heute wie aus der Zeit gefallen. Doch weder der Grad, wie stark der Einfluss Erdogans auf den größten Moscheeverband und dessen Radikalisierung zugenommen hat, noch dass auch im Verein der Fall vorgekommen war, Islamismus konkret vor Ort nicht unmittelbar erkannt zu haben (siehe Islam im fairen Handel, 2015), rechtfertigt elaborierte Varianten eines Islamisierungstopos, die mit der Erzählung einer „Unterwanderung“ der Zivilgesellschaft arbeiten.
Am erstaunlichsten finde ich, dass es kaum versierte Auseinandersetzung mit Frau Schröters öffentlichen Thesen gibt:
Samuli Schielke: Es geht nicht um Hass, Zenith (2018).
Rezension: Salafismus in Deutschland: Gefährliche Wissenschaft? Rezension zum Werk Nina Käsehages remid.de, (2018).
Marianne Arens: Das Zeter-Geschrei über den Protest gegen die Frankfurter „Kopftuch-Konferenz“ (2019).
Bahar Sheikh: Frankfurt ist überall, analyse und kritik (2019).
- Nachtrag: Am 2. Februar ist ebenfalls ein Statement der Linken Fachschaft erschienen: Sachliche Auseinandersetzung statt Empörung.
Kris Wagenseil
Themenseite Islam bei REMID.
Religionswissenschaft im Beruf 2.0: Anmeldung noch bis 30. Juni möglich
Am 20./ 21. Juli 2019 werden sich im Mannheimer Stadthaus (geändert!) die Religionswissenschaftler*innen im Beruf und im Studium aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammenfinden und gemeinsam berufliche Möglichkeiten und Perspektiven austauschen.
Vom Heidelberger Team der Veranstalter*innen interviewte REMID Isis Mrugalla, Sophie Stolberg, Clara Wenz und Philipp Wehage:
“Wir sind richtig gut darin, Komplexität zu begreifen. Das ist quasi unsere Superkraft.” Interview zu Religionswissenschaft im Beruf (RiB) 2.0 (24. Mai 2019).
Neuer Themenschwerpunkt: Methoden der Religionswissenschaft
Eine lange aufgeschobene Aufgabe bestand darin, einen siebten Themenschwerpunkt zu bestimmen. Am besten sollte dieser dabei so gewählt werden, dass die Reihe an Themenschwerpunkten abgeschlossen werden kann. Längere Zeit war zwar ein Themenschwerpunkt „Religion und Gesundheit“ geplant, und REMID dankt den zwei Interviewpartner*innen, die sich auf diesen Aufruf gemeldet haben. Dennoch reicht das vorhandene Material eigentlich nicht für einen eigenen Themenschwerpunkt aus. Zudem hätte dieser zu viele andere schöne Stücke auf weitere, noch zu entwerfende, achte und neunte Themenschwerpunkte verschoben.
Die Lösung mag den Fachkolleg*innen in dem Detail seltsam erscheinen, dass sie nicht von Anfang an auf der Hand lag: Methoden der Religionswissenschaft. Innerhalb dieses neuen Themenschwerpunkts wurde jetzt auch der Bereich „Religion und Gesundheit“ integriert. Dass „Methoden“ nicht von Anfang an im Blick waren, hat übrigens auch einen einfachen Grund: Interviews zu aktuellen Forschungen oder Theorieentwicklungen decken die Fachgeschichte nur unzureichend ab. Daher unterscheidet sich dieser Themenschwerpunkt von den übrigen durch eine Integration von weitaus mehr externen Materialien als sonst:
– Unter den jeweiligen Abschnitten, welche die Fachgeschichte aufgliedern, finden Sie zunächst die Buchcover wichtiger Grundlagenwerke. Ein Klick auf die Abbildung führt, soweit online (legal) vorhanden, zu Digitalisaten dieser Werke. Wer will kann also ein Selbststudium beginnen, dass im Unterschied zu Wikipedia weitaus besser erlaubt, auch „2. Linguistic Turn“, „3. Sozialwissenschaftliche oder qualitative Wende“, „4. Neue soziale Bewegungen: Diskriminierungsforschung & Gender Studies“ oder „5. Religionswissenschaft und Postmoderne“ angemessen zu erschließen.
– Die meisten Abschnitte sind zudem unterteilt. In einem Bereich werden weitere Grundlagentexte, besondere Einflüsse in dieser Periode oder Anwendungsbeispiele aufgeführt, wiederum mit vielen Möglichkeiten zum Weiterlesen. Darauf wird auf das diesbezügliche REMID-Angebot verwiesen.
– Ein umfangreicher Bereich „8. Diverse Datenbanken & Materialien“ bietet schließlich sozusagen das Handwerkszeug für die Arbeit am Material, seien es Korpora von Textzeugen o.ä. (Ritualszenen), seien es spezifisch religionswissenschaftliche Bibliographien, Handbücher oder Archive oder soziologische Datenerhebungen.
Sicherlich ist diese Übersicht noch unvollständig. Gerne nimmt REMID Ergänzungsvorschläge entgegen.
Methoden der Religionswissenschaft
Themenschwerpunkte insgesamt
Religionsfreiheit
Islam
Christentum aus religionswissenschaftlicher Sicht
Religionen der Welt
Weltanschauungen und Säkularität
Methoden der Religionswissenschaft
Esoterik und alternative Spiritualität
Nachruf auf Dr. Jeannette Spenlen
Michael A. Schmiedel hat einen Nachruf auf Dr. Jeannette Spenlen (01.09.1958 – 28.04.2019) verfasst. REMID trauert mit ihr um zwei Mitglieder, welche dieses Jahr verstarben.
Nachruf im Interreligiösen Rundbrief vom Freitag, 17. Mai 2019
Interview mit Dr. Jeannette Spenlen: „Religiöse Erziehung im Islam: Gender-Perspektiven, Elternbilder und ethnischer Kontext in Deutschland und Ägypten“, 2012.
Solidarität mit den Opfern des Christchurch-Terrorakts in Neuseeland
Sprachlosigkeit. Entsetzen. Schweigen. Zugleich aber Bias, kein Brennpunkt, keine Dauersondernachrichten im Fernsehen. Wieder Schweigen. Ein anderes Schweigen. Zugleich aber Medien als Vollstrecker einer Ideologie, Livestream, Manifest. Und ein Kontext von 8chan, ‚Pseudoironie‘, Memen. „Ökofaschismus“, „Valhalla“, „Europa“, „Schwarze Sonne“, „the ‚x‘-groups“, „Ethnonationalismus“, „Antiimperialismus“, „the capitalists“, „addiction-free community“, „The Great Replacement“, „Knight Justiciar Breivik“, „Sir Oswald Mosley“, „To Conservatives“, „To Christians“, „To Antifa/Marxists/Communists“, „To Turks“, „Diversity is weak“, „Merkel“.
Kann über dieses diffuse Kompilat einer rechtsradikalen Ideologie – mit besonders starker Nähe zum historischen Nationalsozialismus – einordnend kritisch berichtet werden, ohne sie zu ‚vollstrecken‘ – als Versuch eines ‚Hack‘ eines globalen Diskurses? Mit gebotener Vorsicht seien einige Versuche einer Einordnung der Täterideologie vorgestellt, zuallererst aber:
1. New Zealand Herold: „The faces of the victims“ (16. März)
2. Sascha Lobo: „Der Attentäter von Christchurch verknüpft seine faschistische Ideologie mit der Netzkultur. Die mediale Verbreitung der Tat ist Teil des Terrors – wir müssen uns hüten, unabsichtlich mitzumachen.“ (Der Troll-Terrorist, Spiegel.de, 17. März).
3. Kevin Roose: „A Mass Murder of, and for, the Internet“ (New York Times, 15. März).
4. Maik Fielitz: „Christchurch als bitterböses Mem“ (Belltower.News, 18. März)
5. Michael Blume: Eichmann, Breivik, Spencer und der Terrorangriff von Christchurch – Der Ethnonationalismus als Verbindung aus Antisemitismus und Rassismus (scilogs.spektrum.de, Natur des Glaubens, 16. März).
6. IDZ Jena: Identitärer Neorassismus: „Der große Austausch“ (2018)
7. Matthias Quent: „Das Risiko für rechten Terror sei permanent sehr groß“ (Vernetzung von Rechtsradikalen und Neonazis: „Wir haben feste rechtsextreme Strukturen“, Deutschlandfunk, 18. März)
8. Fabian Schmid, Laurin Lorenz: Christchurch-Attentäter bezog sich auf rechte Soldaten in Bundeswehr – deren Netzwerk führt nach Österreich (Standard, 15. März)
9. Interview mit Julian Strube: Von Aldebaran bis Vril. Interview über esoterischen Neonazismus (REMID, 2013)
10. Themenseite: Antisemitismus (REMID, 2018)
11. Kris Wagenseil: Rechte Ideologie im esoterischen und neureligiösen Bereich (REMID, 2016)
12. Ders.: Was ist eigentlich “christlich”? Neue Antworten auf eine alte Frage (REMID, 2011)
Neuer Vorstand gewählt. Materialien zur 30-Jahres-Feier
Am 6. Februar wurde ein neuer Vorstand gewählt. Der Vorsitz besteht nun aus Dr. Christiane Königstedt, Kris Wagenseil und Dr. Nicolai Staab. Als Vorstandsbeisitzende wurden Robert Stephanus, Dr. Alexander Graeff und Anne Wahl gewählt:
Materialien zur Veranstaltung werden sukzessive ergänzt:
Rede von Kris Wagenseil (PDF)
Update: Veränderte Besetzung der Podiumsdiskussion

Mit Bedauern müssen wir mitteilen, dass Verena Maske kurzfristig ihre Teilnahme an der Podiumsdiskussion absagte. Daher hier das aktualisierte Programm mit aktualisiertem (und erweiterten) Podium:
Religionskundliche Sammlung
Landgraf-Philipp-Str. 4, 35037 Marburg
06. Februar 2019, 18 Uhr s.t.
30-JAHRE-REMID-FEIER & PODIUMSDISKUSSION
„Wie viel Religion verträgt die Öffentlichkeit?“
Wie kann Religionswissenschaft solche Fragen aus dem öffentlichen Diskurs verhandeln? Podiumsdiskussion mit Judith Stander-Dulisch, Christiane Königstedt und Robert Stephanus. Die Moderation übernimmt der REMID-Vorsitzende Kris Wagenseil. Den Abend beschließt ein Sektempfang.
Sonderrundbrief 1/2018 erschienen & 30 Jahre REMID am 6. Februar
Liebe REMIDians und Interessierte,
der Rundbrief konnte leider 2018 nicht im üblichen Rhythmus erscheinen. Nehmen Sie mit ihm unsere Einladung für die 30-Jahres-Feier einschließlich Mitgliederversammlung zur Kenntnis.
Am 6. Februar 2019 lädt Sie REMID herzlich zu einer kleinen Feier im Rahmen der „Religion am Mittwoch“-Reihe ein, die 2017 – gemeinsam mit der Religionskundlichen Sammlung – bereits ein Jubiläum feierte. Nach der obligatorischen Mitgliederversammlung, beginnt der öffentliche Teil der Veranstaltung mit einigen Grußworten und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wieviel Religion verträgt die Öffentlichkeit?“. Wie kann Religionswissenschaft solche Fragen aus dem öffentlichen Diskurs verhandeln? Auf dem Podium können Sie die Religionswissenschaftlerinnen Verena Maske und Judith Stander-Dulisch erleben. Die Moderation übernimmt der REMID-Vorsitzende Kris Wagenseil.
Judith Stander-Dulisch (Ruhr-Universität Bochum, Centrum für Religionswissenschaftliche Studien)
Dissertation: Glaubenskrisen, Neue Religionen und der Papst. Religion in »Stern« und »Spiegel« von 1960 bis 2014
Forschungsschwerpunkte: Religion und Medien, Medienlinguistik, Religiöse Gegenwartskultur in Deutschland
„Der Papst twittert, die Meditations-App klingelt und dazu gibt es täglich Schlagzeilen zu religiösen Themen – Die Verbindung von Religion, Medien und Öffentlichkeit ist kein neues Phänomen, jedoch in neuen Formen vertreten. Ein kritischer Umgang mit Text und Bild scheint dabei angebracht zu sein“
Verena Maske (Leibniz Universität Hannover, Abteilung Religionswissenschaft)
Dissertationsprojekt: „Alles Ummah oder was?“ Identitätskonstruktionen junger Musliminnen zwischen Individualisierung und Vergemeinschaftung. Eine empirische Studie zur islamischen Jugendkultur in Deutschland
Forschungsschwerpunkte: Religiöse Gegenwartskultur in Deutschland, insbesondere islamische Jugendkultur, Gender und Religion, religionswissenschaftliche Theorien und Methoden
„Keine Religion ist in den Medien so präsent wie der Islam, es ist sogar von einer Muslimisierung öffentlicher Debatten die Rede. Anhand solcher islambezogenen Debatten wird über Grade und Formen der Säkularisierung ebenso wie über gesellschaftliche Werte und Normen, insbesondere bezogen auf die Geschlechterordnung, sowie über Abwertungen und Ausgrenzungen gerungen. Eine differenzierte und nach allen Seiten hin kritische religionswissenschaftliche Analyse kann dabei helfen, Debatten zu versachlichen und konstruktiv zu lenken – dies sollte sich die Religionswissenschaft stärker zur Aufgabe machen.“
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