Prä-Astronautik: Religionsgeschichte als unheimliche Begegnung der dritten Art

Für manche steht Sternenkult am Anfang der Religion. Solche Götter am Himmel sind dann Antwort auf die Frage, ob wir allein sind – auch in den unendlichen Weiten des Alls. Metaphysisch erschaudern lässt sowohl die Vorstellung, dass nach der Rare-Earth-Hypothese sehr viele komplexe Zufälle nötig gewesen seien, damit Vielzeller-Leben auf der Erde entstehen konnte, als auch diejenige der Green-Bank-Formel (oder SETI-Gleichung), nach welcher – je nach dem, welche Zahlen man für ihre Variablen einsetzt – wir uns in einer Masse an außerirdischen Zivilisationen verlieren. Der Physiker Enrico Fermi formulierte 1950 das Paradox, dass, vorausgesetzt Leben wäre kein ungewöhnlicher Vorgang im All, der Weltraum doch eigentlich dicht bestückt mit Raumschiffen, Sonden etc. sein müsste. Unabhängig davon, ob man aktuell an Präsenz von Außerirdischen glaubt, auch ernsthafte Entgegnungen auf Fermi seiner Zeit argumentierten, wir hätten diese Ära der Raumschiffe nur verpasst, Zivilisationen vergehen. Populärer als diese Gedankenspiele von Physikern sind bestimmte “Rätsel” der Archäologie und Geschichte, welche eine Bewegung, die sich Prä-Astronautik oder Paläo-SETI nennt, als Spuren außerirdischer Zivilisationen deutet. Nicht nur zu ihrem bekanntesten Vertreter Erich von Däniken interviewte REMID den Religionswissenschaftler Jonas Richter.

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“Pyramiden” im Dschungel – auf Forschungsreise in Guatemala

Der Archäologe Achim Schulze berichtet von seinen Forschungsarbeiten im Rahmen eines DAAD-Auslandsstipendiums für Doktoranden. Der Marburger Absolvent der Vor- und Frühgeschichte beschäftigt sich in Unterstützung durch die Bonner Altamerikanistik mit der Vorklassik der Maya in Mesoamerika. Er selbst hat in den letzten 10 Jahren bereits mehrere Male die Länder mit den „Pyramiden im Dschungel“ bereist, wobei er den Begriff „Pyramide“ nicht besonders gerne hört. Neben Einblicken in die präkolumbianische Zeit vor der Conquista geht es um die Gegenwart der synkretistischen indianischen und/oder afroamerikanischen Religionen, die Zukunft der Altertumswissenschaften und die esoterischen Erwartungen mancher Maya-Touristen.

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