Mit Religion provozieren: Nach Russell T. McCutcheon radikaler Perspektivwechsel notwendig

“Ich studiere Religionswissenschaft – Ach, dann werden Sie mal Pfarrer?”; bis heute kämpfen Religionswissenschaftler_innen darum, nicht mit Theolog_innen verwechselt zu werden. So war es für Russell T. McCutcheon auch ein Grund, dieses Buch zu schreiben, damit Dozenten nicht immer wieder das Rad neu erfinden müssten, wenn sie in höheren Semestern mit Studierenden konfrontiert sind, die aus diversen Gründen noch nicht entsprechende Grundlagen sich erarbeitet haben. Dabei verzichtet McCutcheon vollkommen auf einen beschreibenden Überblick über das, “was man in der Regel als Weltreligionen kennt”. Die deutsche Übersetzung wurde dieses Jahr von Steffen Führding (Religionswissenschaft Hannover) herausgegeben. REMID interviewt ihn zu McCutcheon und unterschiedlichen Schulen im Fach.

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Natur des Glaubens? Die Kontroverse um die Evolutionary Religious Studies

Dr. Michael Blume, der als Religionswissenschaftler über die Arbeiten von Hirnforschern zur Religion promovierte, dürfte den meisten insbesondere aufgrund seines Blogs “Natur des Glaubens. Evolutionsgeschichte der Religion(en)” bzw. “Biology of Religion. Exploring the Natural History of Faith” bekannt sein. Die deutsche Version erhielt 2009 den Scilogs Preis. Blume ist Teil des Forschernetzwerk der Evolutionary Religious Studies. Seine in der Religionswissenschaft bereits kontrovers diskutierten Thesen (vgl. “Gott, Gene und Gehirn. Warum Glaube nützt. Die Evolution der Religiosität”, mit Rüdiger Vaas, 2. Aufl. 2009) beeinflussten bereits Memetikerin Susan Blackmoore, allerdings versuchte auch Thilo Sarrazin mit verkürzten Zitaten aus Blumes Arbeiten seine kruden Theorien zu belegen. Vor kurzem erst sprach Michael Blume bei unserer Veranstaltungsreihe “Religion am Mittwoch” über “Evolutionsforschung zur Religion: Chancen und Grenzen”.

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