Heilige Medien: Von der Teufelsbibel bis zur Tempel-App
Die Zeichen haben längst die Starre steinerner Monumente hinter sich gelassen, Rechnungen bzw. andere ökonomische Texte sind handlicher geworden als etwa VAT 12770, eine sumerische Cuneiform im Vorderasiatischen Museum Berlins aus Fara (Periode ED IIIa, ca. 2600-2500 v.u.Z.). Inzwischen erlauben mobile Endgeräte, dass man z.B. jederzeit in der Lage ist, die nächstliegende Moschee zu finden (zumindest im United Kingdom und in Nordamerika; entsprechend gibt es einen buddhistischen “Temple Finder”) oder sogar weltweit Restaurants mit “halal food“. Abgesehen von der dabei relevanten GPS-Ortungsfunktion des mobilen Endgerätes – wie unterscheiden sich solche Medien von den weniger Handlichen? Wie viel Inhalt steckt in der Medienrevolution? Was bedeutet diese für heilige Texte? Können virtuelle Orte heilig sein?