Warum fehlt der Rechtsextremismus in einer Statistik der Religionen und Weltanschauungen?
Am 24. Juli erschien der neue Verfassungsschutzbericht, am Freitag davor die Kirchenstatistiken der katholischen und evangelischen Kirche. Es war also an der Zeit für eine Aktualisierung der Religionsstatistik Deutschlands. Neben der Einführung von unterschiedlichen Skalen in der diachronen Islamstatistik (European Social Survey seit 2002, REMID-Angaben zu Muslimen in Verbänden seit 2001) oder einem neuen Datenblatt zu Freikirchen und Sondergemeinschaften (von 1997 bis 2017) wurde also auch der Verfassungsschutzbericht ausgewertet. Während wenige Angaben zu islamischen Verbänden oder “Salafismus” aus der Rubrik “Islamismus” übernommen und zumindest im Sinne eines Umfeldes das “Personenpotenzial Linksextremismus” einschließlich sogenannter “linksextremistischer Ausländerorganisationen” als weiterer Teil der “Organisierten Konfessionsfreien” begriffen werden können, findet sich Rechtsextremismus nur sehr vereinzelt wieder. Es ist eine sinnvolle Frage nachzuhaken, warum er sich als scheinbar weltanschauliches Phänomen kaum in weltanschaulichen Vergemeinschaftungen fassen lässt.