Beim Buddhismus wurde entschieden, nun auch einzelne größere Verbände aufzunehmen – neben den Gesamtschätzungen der DBU. Weitere Schätzungen aus z.B. Feldforschungen werden gesucht.
Ergänzungen gab es auch im Bereich nicht-unierter „unabhängiger“ katholischer Kirchen (man vgl. die ausführlichere Darstellung der christkatholischen Kirche im letzten Rundbrief von Inforel).
Beim Islam werden aktuell insbesondere neue Zahlen zum Sufismus gesucht. Hier wurden einige Arbeiten ausgewertet, welche Angaben zu einzelnen Orden machen.
Die orthodoxen, orientalischen und unierten Kirchen stellen aktuell 1,48 Mio. Gläubige. 2004 waren es 1,2 Mio.
Die Kirchen der Vereinigung evangelischer Freikirchen haben seit 2007 leicht zugelegt. Insgesamt bleibt der Bereich Freikirchen und Sondergemeinschaften aber seit 2004 konstant bei 1,5 Mio.
Die Zahlen zu organisierten Konfessionslosen, Atheisten und Humanisten und Freidenker werden sukzessive aktualisiert. Insgesamt besteht die Beobachtung, dass nur wenige Verbände Zuwächse verbuchen (wie der HVD und die Giordano-Bruno-Stiftung), während bei anderen eher Überalterung zu bestehen scheint.
Davon gesondert gibt es neuerdings die Rubriken „Skeptikerbewegung“ sowie „Trickzauberer-Vereinigungen mit skeptizistischer Selbstverpflichtung“. Diese haben jeweils insofern ein weltanschauliches Element, als dass von Mitgliedern bestimmte (kritische) Positionierungen zu „parapsychischen“ bzw. „magischen“ Fähigkeiten verlangt werden.
Während Scientology laut Angaben des Verfassungsschutzes tendenziell Mitglieder verliert, gibt es leichten Zuwachs bei der Gralsbewegung, der Vereinigungskirche (seit 2011 Tongil-Gyo Vereinigungsbewegung), Amanda Marga und ISKCON. Die Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft hat ebenfalls einen altersbedingten leichten Rückgang. Fiat Lux hat sich stark verkleinert auf eine Kerngruppe von ca. 150.
Während neugermanische Gruppen, die in den Neunzigern zugleich durch rechtsradikale Anschauungen auffielen, sich auch altersbedingt zu verkleinern scheinen, zeigen die neueren Germanen (Asatru) politisch gemäßigtere Einstellungen und sind in der paganen Szene eher integriert. Dafür hat ein sich ein neues Profil rechtsgesinnter Vergemeinschaftung herausgebildet. Neben einigen stark konservativen christlichen Erscheinungen ist hier das Schlagwort „rechte Esoterik“ zu nennen. Da dieser Begriff aber je nach inklusiver Esoterikkritik eines Autoren besonders weit sein kann, sei konkret angesprochen, dass hier an die Reichsbürger-Bewegung, die Identitäre Bewegung, Zeitgeist Movement, die Initiative für Exopolitik etc. gedacht wird.
Man vgl. auch den kurz darauf erschienenen Trendreport: Pluralisierung und Newcomer bei den Religionen und Weltanschauungen in Deutschland (Mai 2013).