Interview: „Die Menschen sind experimentierfreudiger geworden“

REMID-Mitglied Prof. Sebastian Murken im Interview mit dem humanistischen Magazin „diesseits“ über den World Humanist Day, neue religiöse Bewegungen und den Sektenbegriff:

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„Die Menschen sind experimentierfreudiger geworden“

Schulen sollten reflektiertes und kritisches Denken fördern und in einem überkonfessionellen Unterricht ausreichend Wissen über Religionen und Ideologien vermitteln, rät der Religionswissenschaftler Sebastian Murken…

 

…Die Idee, dass Menschen Hilfe beim Ausstieg aus einer sogenannten Sekte oder Psychogruppe benötigen, beruht auf dem in den siebziger bis neunziger Jahren gängigen Täter-Opfer-Paradigma: Dort die bösen Sekten, hier die armen Mitbürger, die von den Sekten geschnappt, geködert, gefangen oder sonst wie in ihre Gewalt gebracht werden, aus der sie befreit werden müssen. Die empirische Forschung hat deutlich gezeigt, dass dieses Paradigma nicht haltbar ist und in der überwältigenden Zahl der Fälle ein Ausstieg jederzeit möglich ist, wenn auch mit zum Teil hohen psychischen Konsequenzen. Hier ist eine psychotherapeutische Begleitung und Aufarbeitung des Erlebten bei dafür qualifizierten Psychotherapeuten sicher sinnvoll…

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