Fotografieren im Feld 2

REMID-Fotokurs für alle, die im Feld forschen und darüber berichten möchten.
1. bis 5. März 2004.

Fotografieren ist fester Bestandteil der Feldforschung. Wer die Fotos später für die Präsentation der Ergebnisse in Vortrag und Publikation nutzen will, sollte sich vorher klar machen, was schlechte Fotos anrichten können. Doch was sind gute oder schlechte Fotos? Mache ich eigentlich gute Fotos? Nach dem REMID-Fotokurs werden Sie diese Fragen beantworten können. Noch mehr: Sie werden dort alles erfahren, um gute Fotos machen zu können!

Der Kurs richtet sich an fotografische AnfängerInnen, was die Technik angeht. Die Erfahrung aus dem letzten Kurs zeigt aber, dass auch Semiprofis einiges mitnehmen – besonders, wenn es an die Bildgestaltung geht. Die folgende Liste liest sich, als könnte das Kursziel unter 20 Kilo Fototasche nicht erreicht werden. Das ist aber Quatsch, schließlich werden wir so eine Ausrüstung garantiert nicht zur nächsten Feldforschung schleppen wollen. Alles ist auf minimale Ausrüstung getrimmt: eine Spiegelreflexkamera (analog oder digital) mit mindestens einem Wechselobjektiv und Aufsteckblitz soll genügen.

Worum geht’s?

Fototechnik:
lBeherrschung von Belichtung und Schärfe – Die Automatik kann nicht alles, wir können es besser!
lMit Schärfentiefe Atmosphäre zaubern – Nur was wichtig ist, soll richtig scharf sein!
lObjektive richtig nutzen – Weitwinkel und Teleobjektive sind nicht nur für Lauffaule!
lBlitzen wie die Profis – Weiße Gesichter und roten Augen, muss das sein? Nein! Blitzbilder, die man als solche nicht erkennt

Bildgestaltung:
lMotiv-Hintergrund-Beziehung – Es gibt immer ein Motiv, es muss nachher aber sichtbar sein; auf den ersten Blick!
lGoldener Schnitt – Hilft ungemein, nicht nur in der Malerei DAS Erfolgsrezept!
lLinien – Sie sind immer da, sie können furchtbar stören, aber auch Klarheit schaffen; manchmal reicht ein Schritt zur Seite
lAuthentisches Arrangieren – Paradox? Leider, denn arrangierte Bilder sind oft „wahrer“ als Lifebilder
lDokumentation oder Reportage – Die Entscheidung liegt vor der ersten Aufnahme, der Zweck der Bilder ist im Feld schon klar

Wie läuft das Ganze?

Anhand der Kamera mache ich Sie / Euch mit den wichtigsten fotografischen Grundbegriffen vertraut. Wir werden wieder mitgebrachte Dias besprechen – die längere Kursdauer erlaubt aber, während des Kurses gemachte Bilder bereits analysieren zu können. Der Kurs ist auf 11 TeilnehmerInnen beschränkt, mehr macht keinen Sinn. Wir werden viel reden, aber nicht nur über Fotografie. Und wir werden viele Bilder machen.
Der Kurs findet in der Jugendherberge Marburg statt (eine schöne Anlage inmitten der Stadt, direkt an der Lahn) – und in Marburg selbst.

Genauer Programmablauf?

Montag, 1. März 2004
Beginn 15.00 Uhr
Kennenlernen
Programm und Unterrichtsmaterial
Erste Bilder schauen
Theorie: Technische Grundlagen des Fotografierens
Knöpfchencheck: Was ist wo und wie wird´s genutzt
Belichtungszeit, Blende, Schärfe

Dienstag, 2. März 2004
Vormittag
Theorie: Technische Grundlagen des Fotografierens
Schärfentiefe, Brennweiten wählen („Weitwinkel“, „Tele“ usw.)
Digital: Was ist anders, was bleibt gleich?
Nachmittag
Theorie: Bildgestaltung
Dokumentation, Nachricht, Illustration
Der Weg zum guten Bild:
Motiv-Hintergrund-Beziehung
Regeln des Bildaufbaus
Wirkung der Objektive
Theorie: Bildanalyse mit System
Wer weiß, woraufs ankommt, lernt schnell bessere Bilder machen.
Doch auch die Interpretation der Bilder anderer fällt leichter.
An diesem Nachmittag werden die mitgebrachten Dias angeschaut.

Mittwoch, 3. März 2004
Vormittag
Theorie: Blitzen wie die Profis
Nachmittag
Praxis: Fotoexkursion. Schaumer mal, wo´s hingeht.
Diafilme werden zum Entwickeln gebracht.

Donnerstag, 4. März 2004
Vormittag
Praxis: Fotografieren in der Religionskundlichen Sammlung der Universität
Figuren sind geduldig, sie blinzeln auch nicht beim Blitzen.
Nachmittag
Bildanalyse anhand der mitgebrachten Dias
Offene Fragen, Zeit für Wiederholungen
Diskussion: Probleme und Erfahrungen bei der Fotografie im Feld;
heikle Situationen wagen oder verzichten?

Freitag, 5 März 2004
Vormittag
Wir schauen uns die Ergebnisse unserer Exkursion an und trennen uns schweren Herzens nach dem Mittagessen.

Die Abende sind zur freien Gestaltung, eventuell können wir aber noch eine kleine Sitzung einschieben. vielleicht möchte ja auch jemand mal eine größere Dia-
menge zum Besten geben? Das wird sich zeigen.

Was ist mitzubringen?

Kleinbild-Spiegelreflexkamera
Objektiv(e), passendes Blitzgerät, möglichst ein Stativ
2 Diafilme ASA 100 von Fuji oder Kodak für die Exkursionen
10 Dias nach Belieben, möglicherweise aus der Feldforschung
Bettwäsche ist im Preis inbegriffen.
Gute Laune und Offenheit sind förderlich aber nicht zwingend.

Was kostet das?

189 Euro für REMID-Mitglieder und 239 Euro für die anderen (wieder ein Argument für die Mitgliedschaft…)
Der Preis ist wohl nicht zu unterbieten und umfasst Jugendherberge-Schlafplatz (2-, max. 4-Bett-Zimmer), Vollpension, Seminarraum, Unterrichtsmaterial und den Referenten – also alles außer Anreise und Abendunterhaltung.

Wer macht das?

Ich – Tobias Frick – bin Religionswissenschaftler mit soziologischem und politologischem Ausleger, mache jetzt aber Bilder. Für die Zeitung (Nordwest-Zeitung), vor allem Sport, als freier Fotojournalist Reportagen im Bereich Religionen. Bin (wie die meisten Kollegen übrigens) fotografischer Autodidakt, von einer harten Zeit im Schwarz-Weiß-Fineprintlabor mal abgesehen.
Und ich habe den ersten REMID-Fotokurs im Frühjahr 2002 durchgeführt.

Interesse?

Dann in der REMID-Geschäftsstelle anmelden!

REMID e. V., Universitätsstr. 55, D-35037 Marburg
Tel. und Fax: 0 64 21 / 6 42 70
info (at) remid.de

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Autor*in: REMID e.V.