Publikation: Religionen feiern

Religionen feiern.
Feste und Feiertage religiöser Gemeinschaften in Deutschland.
Redaktion und Koordination: Steffen Rink und Martin Baumann
diagonal-Verlag Marburg 1997.
ISBN 3-927165-34-4
238 Seiten. Register.

Das Buch ist vergriffen!

Feste und Feiertage sind Ausdruck lebendiger Religionen. Ihnen wird in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse entgegengebracht. Gerade die Kenntnis von der Lebenswirklichkeit einer Religion für ihre Gläubigen kann ein vertieftes gegenseitiges Verständnis ermöglichen. Das jetzt vorliegende Buch zeichnet sich durch drei Besonderheiten aus: 1. Die Konfessionen und Schulrichtungen der großen Traditionen – Christentum, Islam, Buddhismus – werden gesondert dargestellt. So finden sich z. B. eigene Kapitel zum Protestantismus, zu christlichen Sondergemeinschaften, zu schiitischen Muslimen oder zum Zen-Buddhismus. 2. Die Veränderungen der Festgestaltung fremder Religionen in Deutschland findet besondere Beachtung. 3. Zwei Beiträge beschäftigen sich zusätzlich mit dem theoretischen und dem interreligiösen Zugang zu den Festen der Religionen.

Über das Buch:
„Hier führt das vorliegende Buch mehr in die Breite und in die Tiefe als alle vergleichbaren, für einen größeren Leserkreis bestimmten Publikationen“ ekz-Informationsdienst ID 5/98 – BA 3/98

Behandelte Religionen:

* Christentum (Katholische Kirche, Protestantismus, Orthodoxe Kirchen, Siebenten-Tags-Adventisten, Mormonen, Neuapostolische Kirche, Christengemeinschaft, Zeugen Jehovas)
* Judentum
* Islam (Sunnitische Muslime, Schiitische Muslime, Aleviten, Ahmadiyya)
* Baha’i
* Kurdische Yezidi
* Sikhs
* Hinduismus
* Buddhismus
* Neue Religionen

„Den Festen und Feiern von Religionen – ‚großen‘ und ‚kleinen‘, christlichen und nichtchristlichen – wird in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse entgegengebracht. Zahlreiche Publikationen sind zwischenzeitlich zu diesem Themenbereich erschienen, viele Einrichtungen erstellen Kalendarien mit den Festtagen der Religionen. Wenn den bisherigen Veröffentlichungen mit dem nun vorliegenden Buch des Religionswissenschaftlichen Medien- und Informationsdienstes e. V. REMID ein weiterer Titel hinzugefügt wird, dann aus einem besonderen Grund: Mit ‚Religionen feiern‘ soll, wie es der Untertitel sagt, das besondere Augenmerk auf den Umstand gelegt werden, daß Religionen immer auch gelebte Religionen sind. Es ist deshalb von Interesse, neben den entsprechenden innerreligiösen Begründungen für die feierliche Ausgestaltung von besonderen Anlässen auch danach zu schauen, wie die Durchführung von Feierlichkeiten durch die Anhänger einer jeweiligen Religion vorgenommen wird. Es geht um die aktuelle Darstellung religiöser Feste und Feiern. Die Fortführung biographischer und kalendarischer Feste ist nicht zuletzt für diejenigen Religionen von Bedeutung, die durch Migranten aus anderen Kulturkreisen zu uns gekommen sind; das gilt v. a. für die verschiedenen asiatischen Religionen und den Islam. Diese Religionen befinden sich in Deutschland in einer Diasporasituation. Entgegen landläufiger Annahmen gingen die religiösen Bezüge und Bindungen in der westlichen, säkularisierten Welt nicht verloren, im Gegenteil: vielerorts wurden diese Bindungen neu akzentuiert, ja geradezu erneuert und verstärkt. Erst in der Fremde, in der Diaspora, wurde und wird die religiöse Zugehörigkeit und Orientierung von vielen der Zugezogenen als bedeutsam erfahren. Gerade angesichts der wahrgenommenen Gefahr des Verlustes, der Assimiliation und der neuen, ungewohnten Position einer Minderheitenreligion ergreifen viele Migranten Initiativen zur Bewahrung ihrer ursprünglichen kulturellen und religiösen Identität. Auch oder gerade in der Festkultur findet diese Situation ihren Niederschlag. Außerdem sind Änderungen der Festgestaltung sind oft unvermeidbar. Die Feste müssen in wesentlich kleinerem und oft in zeitlich kürzerem Rahmen begangen werden. Festdaten, die im Ursprungsland arbeitsfreie Feiertage sind und die in Deutschland auf einen Wochentag fallen, müssen verlegt werden. Zugleich ging es REMID darum, die Vielgestaltigkeit in der Festkultur zweier großer Traditionen aufzuzeigen: des Islam und des Christentums. Im Christentum gibt es ja nicht nur die in sich bereits stark differenzierten großen Traditionen Katholizismus, Protestantismus und Orthodoxie, sondern auch zahlreiche kleinere Gemeinschaften, die aus der christlichen Tradition heraus entstanden sind. Für den Islam wie-derum ist die Differenzierung in die sunnitische und die schiitische Richtung zu beachten. Deshalb haben diese verschiedenen Traditionen eigene Kapitel erhalten. Eine den Abschnitten Christentum und Islam vorangestellte allgemeine Einführung soll, wie es in den Kapiteln der übrigen Religionen ebenfalls geschieht, in die Grundlagen dieser Religionen einführen und zudem einen Überblick über die Gemeinsamkeiten der Traditionen ermöglichen.“ (Aus dem Vorwort)

Schreibe einen Kommentar

Veröffentlichungsdatum: . Änderungsdatum: .
Autor*in: REMID e.V.