Religionsunterricht vs. Religionskundeunterricht: Gehört konfessioneller Unterricht an die Schule?

Podiumsdiskussion in Frankfurt zum Thema Religionsunterricht vs. Religionskundeunterricht: Gehört konfessioneller Unterricht an die Schule? Organisiert von der LAG Säkulare Grüne, Hessen. Mit Mathias Wagner (Grüne), Ismail Tipi (CDU), Christina Wöstemeyer (Religionswissenschaft Uni Hannover, durch REMID vermittelt), Rainer Ponitka (Reli Adieu) unter der Moderation von Marcus Bocklet (Grüne):

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Aus dem Beitext der Veranstaltung vom 15. April 2015:

„Angesichts der fortschreitenden Pluralisierung der religiösen und nicht-religiösen Weltanschauungen in Deutschland stellt sich die Frage, ob ein konfessionsungebundener Religionskunde- und Ethikunterricht für ein friedliches und tolerantes gesellschaftliches Miteinander nicht sinnvoller wäre als das bisherige Konzept des konfessionellen Religionsunterrichts. Gerade der Gedanke der Inklusion, also der Wunsch nach Einbeziehung aller, steht nach Auffassung der LAG Säkulare Grüne der aktuellen Separierung der Kinder nach den religiös-weltanschaulichen Vorstellungen der Eltern entgegen. Kann das Ziel der Verhinderung von Parallelgesellschaften eventuell besser durch einen integrierenden Religionskunde- und Ethikunterricht für alle als durch einen separierenden Religionsunterricht erreicht werden? – Ist die Unterscheidung zwischen Wertevermittlung und Weltanschauungsvermittlung sinnvoll und praktikabel? – Ist es Aufgabe des Staates, Wissen zu vermitteln oder religiösen Glauben zu stärken? – Ist ein religiös-weltanschaulich neutraler Religionskunde- und Ethikunterricht überhaupt möglich? – Diesen und ähnlichen spannenden Fragen werden sich die Diskutanten mit unterschiedlichen Lösungsansätzen und vor dem Hintergrund ihrer persönlichen religiös-weltanschaulichen Verortung nähern“.

Der Beitrag aus religionswissenschaftlicher Perspektive bestand in einer Vorstellung von Konzepten für einen Religionskundeunterricht aus der Religionswissenschaft und von Realisierungsformen des letzteren in anderen europäischen Ländern.

2 Kommentare:

  1. Michael den Hoet

    Sehr guter Gedankenanstoß! Schule soll Heranwachsende in einer modernen demokratischen Gesellschaft vor allem dazu befähigen, sich als vielfältigen Quellen Informationen zu holen, sich kritisch damit auseinanderzusetzen und selber zu Entscheidungen zu kommen. Religionen haben einerseits bedeutende Beiträge zur Weltkultur geleistet, sind aber andererseits auch immer wieder als Ausrede zu Stimmungsmache, Menschenrechtsverletzungen und Kriege herangezogen worden – bis heute. Schule soll über Weltreligionen infomieren: Aber bitte nicht einseitig und nicht als Plattform für Missionierung und Indoktrination. Ich halte den bekenntnisorientierten Religionsunterricht für nicht mehr zeitgemäß und langfristig sogar für gefährlich. Der Art. 7 abs. 3 des Grundgesetzes sollte diesbezüglich geändert werden. Vorrang sollte ein interreligiöser und vergleichender Unterricht haben – oder eine Einbettung in ein allgemeineres Fach wie LER in Brandenburg.

  2. Pingback:Konfessioneller Religionsunterricht unter Druck – Eine Chance für ein Alternativfach? – REMID Blog

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